Workshop: Visuelle Skepsis in der Landschaftsarchitektur?
Visuelle Skepsis in der Landschaftsarchitektur? Historische Grüngestaltung als schwieriges Erbe und der heutige Umgang mit diesem
Margit Kern und Theresa Stankoweit, Universität Hamburg
11 April 2025, Warburg-Haus
Viele Gedenkstätten und Erinnerungsorte haben eine Ausgestaltung mit Grünpflanzen erfahren. Dieses Grün wird häufig als Beiwerk wahrgenommen, es scheint nicht im Zentrum zu stehen. Darüber hinaus kam dem Naturschönen implizit die Funktion zu, einen Gegenpol zur Gewaltgeschichte der Orte zu stiften (Rabuza 2023). Die politische Dimension und der historische Kontext der Landschaftsgestaltung gerieten so an vielen Stellen in den Hintergrund. All diese Aspekte führen dazu, dass häufig nicht wahrgenommen wird, dass auch historische Grüngestaltungen aufgrund ihrer politischen Aussagen zum schwierigen Erbe zählen können. Dies wirft die Frage auf, wie mit ihnen heute umzugehen ist.
Der Workshop diskutiert, ob und wie es unter diesen Voraussetzungen möglich ist, mit Hilfe von Landschaftsdesign historische Brüche in der Geschichte dieser Orte zu artikulieren. Wie lässt sich in der Landschaftsarchitektur visuelle Skepsis zum Ausdruck bringen? Kann die Planung eines Landschaftsraums ein „grünes“ schwieriges Erbe erhalten und gleichzeitig Aufmerksamkeit für die problematische politische Dimension von Naturkonzepten schaffen? Der Workshop versteht sich als Ort, an dem konkrete Fallbeispiele aus der Vergangenheit und der Gegenwart präsentiert werden können und ein Austausch stattfindet. Welche Probleme stellen sich ganz konkret in der Praxis? Welche Erfahrungen wurden gemacht?